Bayerischer Sportpreis 2012
Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer hat gestern in
einer großen TV-Gala in der BMW Welt in München Sportpersönlichkeiten und
Nachwuchshoffnungen mit dem Bayerischen Sportpreis 2012 ausgezeichnet. Den
Ehrenpreis des Ministerpräsidenten haben Magdalena Neuner und die SpVgg
Greuther Fürth erhalten.
Seehofer zu Trainer Mike Büskens: „Jahrelang haben Sie an
das Tor der Fußballbundesliga geklopft, heuer haben Sie es geschafft. Ich komme
natürlich zu dem Spiel gegen den FC Bayern und ich bin immer für den
Heimatverein“. Vor einigen Tagen hatte Seehofer in der Staatskanzlei schon
die ganze Mannschaft empfangen. Mike
Büskens auf unsere Frage, was der Preis persönlich für ihn bedeute: "Es ist eine Bestätigung unserer Arbeit.
Wir haben lange auf das Ziel Bundesliga-Aufstieg hingearbeitet. Man sieht, daß
es nicht nur uns gefreut hat, sondern wir auch Seelen berührt haben in und um
Fürth und daß man unsere Arbeit anerkennt".
Standing Ovations für Magdalena Neuner, sie erhielt bereits
den dritten Bayerischen Sportpreis. Seehofer: „Sie ist nicht nur eine
Vorzeige-Athletin, sondern auch eine sympatische Botschafterin Bayerns.“ Der
Ministerpräsident bedauerte es außerordentlich, daß sie auf der Höhe ihrer
Karriere aufhört, „im Gegensatz zu manchem Politiker“.
Martin Tomczyk, DTM Weltmeister, erhielt den Preis „Botschafter den Bayerischen
Sports“
Seine Verlobte Christina Surer, ehemalige Miss Schweiz, hatte ihren Martin in einer
rührenden Laudatio gelobt: „Oft wurde er unterschätzt, aber er zweifelte nie an
seinem Können. Ich bin stolz auf Dich“. Tomczyk fährt in der neuen Saison für
BMW.
Den Preis „Herausragender Nachwuchssportler“ erhielten Antonia Scherer und
Stefan Bradl. Laudator für die Golferin Antonia Scherer (Handicap 4,7) war der
singende Golfer Howard Carpendale. Bei der Übergabe des Preises war Antonia
sichtlich aufgeregt. Ende April war sie von einem Golfball getroffen worden und
mußte vier Wochen pausieren.
Motorradrennfahrer Stefan Bradl konnte leider wegen eines
Rennens in Mugello, Italien, nicht zur Gala erscheinen. Der Bayerische Rundfunk
hatte Tage zuvor den Laudator, Wolfgang Firek, „als Glücksfee der Bayerischen
Staatsregierung“, persönlich nach Mugello geschickt, um den Preis zu
überreichen, natürlich mit dem Motorrad.
„Einen Sportler, für den es um weit mehr als Titel und Medaillen geht“, nannte
Laudatorin Katrin Müller-Hohenstein den Gewinner des „Jetzt erst recht-Preises“,
Kevin Neuner. Er ist mit 21 Jahren der Jüngste in der Gruppe der Athletensprecher
bei den „Special Olympics Bayern“.
„Ich habe gedacht, jetzt geht es wirklich dahin“ so der 50 Jahre junge Andy
Köpke, er wurde für sein „Sportliches Lebenswerk“ ausgezeichnet. DFB Präsident Wolfgang Niersbach in seiner
Laudatio: „Handschuhe sind ihm wichtiger als Fußballschuhe. In seinen 577 Spielen als Profi ist er immer vom
Charakter her gleich geblieben“.
Den Preis „Hochleistungssportler plus“ erhielt die Eishockey-Legende Alois
Schloder. Einen Heiterkeitserfolg konnte Laudator Erich Kühnhackl verbuchen:
„Alois ist ein Supertyp, er war immer treu, zumindest im sportlichen Sektor“.
Worauf Schloder sofort konterte. „Ich war auch meiner Frau Margit 44 Jahre
treu“.
Auch Vladimir Klitschko war voll des Lobes für Sebastian
Dehnhardt, Regisseur des Kinofilmes „Klitschko“, der den Preis für
„Herausragende Präsentation im Sport“ bekam.
Kultusminister Ludwig Spaenle beglückwünschte den
Schulleiter der CJD Christophorusschulen e.V., Stefan Kantsberger, der den Preis „Herausragender Förder des Sports“ entgegennehmen
durften. Spaenle: „Die CJD ist eine herausragende Kaderschmiede, eine
Eliteschule des Sports“.
Nach den vielen Lobeshymnen waren nicht nur die Sportler
hungrig und durstig, man freute sich auf das warme Büffet und die kalten
Getränke. Es wurde diskutiert und gefeiert bis in die späten Abendstunden.
Fotos von der Verleihung bitte auf Weiter klicken.....
Preisträgerinnen und Preisträger und die Begründung der Jury
Kategorie "Hochleistungssportler plus"
als Auszeichnung für
Menschen, die neben sportlichen Höchstleistungen auch auf anderem Gebiet herausragende Leistungen erbringen:
Alois Schloder
Begründung:
Als Kapitän der Deutschen National-Eishockeymannschaft
gewann Alois Schloder 1976 die Bronzemedaille bei den Olympischen
Spielen. Von 1963 bis 1986 spielte er für den EV Landshut in der
Eishockey-Bundesliga. Bis 2006 war er beim ZDF, bei Sat 1 und Premiere
als Kommentator bei Eishockeyübertragungen im Einsatz, u.a. auch
bei den Olympischen Spielen 1988 bis 2006. Von 2007 bis zum Eintritt
in den Ruhestand leitete Alois Schloder das Sportamt der Stadt
Landshut.
Kategorie
"Herausragende Nachwuchssportler"
als Ansporn und Unterstützung für
jugendliche Hoffnungsträger
Antonia Scherer vom Golfclub Augsburg
Stefan Bradl, LCR Honda MotoGP
Begründung:
Bei den Deutschen Meisterschaften im Golf der Mädchen 2011 wiederholte Antonia Scherer ihren Vorjahreserfolg und holte
sich erneut den Titel der Deutschen Jugendmeisterin. Darüber hinaus
gewann sie die Wertung in ihrer Altersklasse und erzielte im Finale einen
neuen Platzrekord mit 64 Schlägen. Drei Wochen später konnte sie
sich mit einem sensationellen Schlussspurt auch den Titel
"Deutsche Meisterin bei den Damen" sichern. Antonia Scherer wurde in das
europäische Team für den Junior Solheim Cup berufen. Hier treffen die jeweils
zwölf besten Golferinnen Europas und der Vereinigten Staaten im Alter von
zwölf bis 18 Jahren aufeinander.
Stefan Bradl wurde 2011 mit sieben Grand-Prix-Siegen
Weltmeister in der "Moto2-Klasse". Damit konnte Deutschland erstmals
nach 18 Jahren wieder einen Weltmeister feiern. In der Saison 2012 fährt er
in der "MotoGP-Klasse".
Kategorie
"Herausragende Präsentation im Sport"
als Auszeichnung für Beispiele
sachlicher, informativer und fairer Berichterstattung in den Medien an
Sebastian Dehnhardt
Begründung:
Sebastian Dehnhardt hat sich als Regisseur zahlreicher Filme
und Dokumentationen einen Namen gemacht. Kindheit, Schulzeit und
das Studium verbrachte er in München und Bad Kissingen. Für den
Film "Das Wunder von Bern: Die wahre Geschichte" erhielt er 2004
den Deutschen Fernsehpreis und 2005 eine Nominierung für den World
Television Award. Viele seiner Dokumentationen und Filme wurden
mehrfach ausgezeichnet. Im Jahr 2011 brachte er als Regisseur den
zweistündigen Dokumentarfilm "Klitschko" mit großem Erfolg in
die Kinos. Der Film porträtiert die Brüder Vitali und Wladimir Klitschko, ihren
Werdegang und ihr privat wie beruflich facettenreiches Leben.
Kategorie
"Botschafter desBayerischen Sports"
für besondere Sympathieträger aus
dem Bereich des Sports in Bayern einschließlich traditioneller
bayerischer Sportarten
Martin Tomczyk
Begründung:
Martin Tomczyk wurde im vergangenen Jahr DTM-Weltmeister.
Nach seinem Titelgewinn wechselte er in der Saison 2012 zu BMW.
Sein offenes, jugendliches dazu aber gleichzeitig bodenständiges
Auftreten sichert ihm die Sympathien weit über die bayerischen Grenzen
hinaus. Tomczyk ist trotz seines Erfolges "auf dem Boden
geblieben" Soziales Engagement beweist der Motorradsportler durch sein Mitwirken
bei "Wings for Life", Stiftung für Rückenmarksforschung.
Kategorie
"Jetzt-erst-recht-Preis"
für die vorbildliche Überwindung eklatanter Schwierigkeiten
im Sport
Kevin Neuner.
Begründung:
Kevin Neuner ist mit 21 Jahren der Jüngste in der Gruppe der Athletensprecher bei "Special Olympics Bayern".
Sein Engagement stellte der Basketballer insbesondere bei zahlreichen
Pressekonferenzen im Rahmen der Special Olympics, die im Mai in München
stattfanden, unter Beweis.
Kategorie
"HerausragenderFörderer des Sports"
CJD Christophorusschulen e.V.
Begründung:
Die Förderung von jungen Nachwuchstalenten hat an den CJD Christophorusschulen eine lange Tradition. Bereits seit 40
Jahren sorgt die Schule in Berchtesgaden dafür, dass Top-Athleten ihre
sportliche Karriere und ihre schulische Ausbildung miteinander
vereinbaren können. Die CJD Berchtesgaden wurde im Jahr 2010 mit dem
Titel "DOSB Eliteschule des Jahres" ausgezeichnet und avancierte
mit elf Medaillen bei den Winterspielen in Vancouver zur erfolgreichsten
"Eliteschule des Sports" in Deutschland. Zu den herausragenden
ehemaligen Schülerinnen und Schülern gehören unter anderen Hilde Gerg,
Georg Hackl, Maria Höfl-Riesch und Felix Loch.
Kategorie
"Sportliches Lebenswerk"
als Auszeichnung für Persönlichkeiten, die
sich im Sport oder um den Sport in nachhaltiger und herausragender Weise
verdient gemacht haben an
Andreas (Andy) Köpke.
Begründung:
Andy Köpke blickt auf lange und erfolgreiche Jahre im
nationalen und internationalen Profifußball zurück. Zu seinen
herausragenden Erfolgen als aktiver Fußballer gehören der Weltmeistertitel 1990
sowie die gewonnene Europameisterschaft 1996. 1996 wurde er zusätzlich
zum "besten Torhüter der Europameisterschaft" und kurz
darauf auch zum "Welttorhüter des Jahres 1996" ernannt. 1993 fiel
die Wahl zum "Deutschen Fußballer des Jahres" auf Andy Köpke.
"Torhüter des Jahres" war er in den Jahren 1988, 1993, 1995, 1996. Seit 2004 ist
Andy Köpke Torwarttrainer der deutschen Nationalmannschaft.
In den genannten Kategorien ist der Bayerische Sportpreis
2012 mit jeweils 5.000 Euro dotiert.
Der Bayerische Sportpreis wird seit 2002 vergeben und gehört
zu den begehrtesten Auszeichnungen im deutschen Sport. Die
feierliche Preisverleihung wurde von Markus Othmer moderiert. Erich
Kühnhackl, Howard Carpendale, Wolfgang Fierek, Hilde Gerg, Felix Loch,
Katrin Müller-Hohenstein, Wladimir Klitschko, DFB-Präsident
Wolfgang Niersbach und Christina Surer haben den Preisträgern als
ebenso launige wie prominente Laudatorinnen und Laudatoren die Ehre erwiesen. Die Band "Silbermond" sorgte für
musikalische Unterhaltung und präsentierte Erfolgshits.
Das Bayerische Fernsehen überträgt die Veranstaltung
zeitversetzt am 16. Juli 2012 im "Blickpunkt Sport" um 20.15 Uhr.