Gute Stimmung bei Bayerns Brauern
2015
Bayern liegt zwischen Nigeria und den NiederlandenLaut Erhebungen des Bayerischen Brauerbundes ist Deutschland
mit 94.365 Millionen Hektolitern der
viertgröße Bierproduzent der Welt. An
erster Stelle liegt China mit 506.500 Millionen Hektolitern, an zweiter Stelle
die USA mit 224.093 Millionen Hektolitern. „Bayern (23,1 Millionen Hektoliter) produzierte
unter Einschluss alkoholfreien Bieres knapp 25 Millionen Hektoliter und liegt somit zwischen
Nigeria und den Niederlanden“ so Dr. Lothar Ebbertz ,Hauptgeschäftsführer des
Bayerischen Brauerbundes, bei der Jahrespressekonferenz am 5. Februar 2015 in München.
Mit 1370 Braustätten, davon die meisten (168) in Oberfranken, produzierte Bayern zum ersten
Mal mehr Bier als Nordrheinwestfalen. Nach
den Ursachen dieser positiven Entwicklung gefragt, nannte Friedrich Düll,
Präsident des Bayerischen Brauerbundes und Inhaber der Privatbrauerei Düll im
unterfränkischen Volkach/ Krautheim, einige Sondereffekte des vergangenen
Jahres wie die Fußball-Weltmeisterschaft, den nahezu ausgefallenen Winter
2013/14 und weitere Exporterfolge der bayerischen Brauer. „Den deutlich
stärkeren Bierabsatz als Trendwende im Biermarkt zu deuten, wäre jedoch zu
früh!“ warnte Düll.
Liegt der Pro-Kopf-Verbrauch in Deutschland bei 107 Litern (Platz 2 hinter Tschechien), sind es in Bayern 135 – 140 Liter reinen
Gerstensaftes. Für die Bierproduktion
werden ausschließlich Wasser, Malz, Hopfen und Hefe verwendet. Sonst kommt
nichts ins Bier. Bayerisches Bier wird
nach wie vor nach dem Bayerischen Reinheitsgebot von 1516 gebraut. Düll: „Als in Bayern das Reinheitsgebot
erlassen wurde, wusste man in Europa gerade einmal seit 24 Jahren, dass es
Amerika überhaupt gibt.“
Kritisch äußerte sich Düll zu den „geheim-diplomatischen “ Verhandlungen der Freihandelsabkommen
mit Kanada (CETA) und den USA (TTIP). „Es kann nicht sein, dass die in Europa
mühevoll erworbene Schutzbezeichnung „Bayerisches Bier g.g.A.“ ohne Anhörung der
Betroffenen oder eine fundierte Benutzungsrecherche im Drittland einfach
preisgegeben werden“. Dies würde das Ende der guten Exportperspektiven in diese
Länder für original Bayerisches Bier bedeuten so Düll.
Für die bei der Jahrespressekonferenz anwesende Bierkönigin Tina-Christin Rüger aus Kronach in
Oberfranken endet am 18. Mai ihre Amtszeit. Unter dem Motto „Willst Du Bayerns
Königin werden“ sind Interessentinnen eingeladen, ab dem 20. Februar ihre Bewerbung
einzureichen (Bewerbungsschluss 21. März). Im Rahmen einer glanzvollen Biergala wird dann
die Bierkönigin 2015/2016 gekürt, die im Jubiläumsjahr des Bayerischen
Reinheitsgebotes das Bayerische Bier und die Tourismusdestination „Bierland
Bayern“ vertritt.