v.li. Joachim Herrmann, Johann Mösenbichler
Foto: ©Heinz Hoffmann
Mit Schwung ins Neue Jahr – Neujahrskonzert des Bayerischen Polizeiorchesters

Der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann hatte am 19.1.2015 zum siebten Benefiz-Neujahrskonzert zugunsten der Bayerischen Polizei Stiftung in den Herkules-Saal der Münchner Residenz eingeladen.

Das im November 1951 gegründete Polizeiorchester Bayern setzt sich mit seinen 45 professionellen Musikerinnen und Musiker und einem umfangreichen Repertoire häufig auch für wohltätige, soziale und kulturelle Zwecke ein. Seit 2006 wird das Polizeiorchester Bayern vom Linzer Musikprofessor Johann Mösenbichler geleitet.

Eröffnet wurde die Veranstaltung mit einem lauten Paukenschlag und der „Fanfare for a Common Man“ von Aaron Copland. In seiner anschließenden Begrüßungsrede verkündete Herrmann das stolze Ergebnis von rund 40.000 Euro Spendengeldern für die Bayerische Polizei-Stiftung. Herrmann: "Der gesamte Betrag kommt der Bayerischen Polizei-Stiftung zugute. Damit können wir Polizistinnen und Polizisten, sowie deren Familien unterstützen, die im Dienst für die Allgemeinheit zu Schaden gekommen sind."

Laut Herrmann wurden 2013 rund 2.000 Beamte der Bayerischen Polizei im Dienst verletzt. Die Zahlen für 2014 liegen zwar noch nicht vor, werden sich aber in der gleichen Größenordnung bewegen. "Unsere Polizistinnen und Polizisten spüren gerade bei Großeinsätzen wie bei Fußballspielen oder Demonstrationen ein zunehmendes Konfliktpotential", so der Innenminister mit Blick auf die immer höheren Anforderungen an den Polizeiberuf. "Umso wichtiger sind engagierte Menschen, die unseren Polizeibeamten und ihren Angehörigen in der Not zur Seite stehen."

Chefdirigent Johann Mösenbichler hatte dieses Jahr als Kontrastprogramm zu Johann Strauß amerikanische Musik gewählt. Nach dem „Washington Post Marsch“ von Philip Sousa bewiesen die 45 Berufsmusiker mit der Ouvertüre zur Operette „Cagliostro in Wien“, dass die Musik von Johann Strauß auch ohne Geigen auskommt.  Zum Schluss des Konzert gab es noch ein buntes Medley „Von Johann Strauß bis Glenn Miller“. Walzerthemen mischten sich mit amerikanischen Musicals und feurigen brasilianischen Rhythmen. Dass Tenöre nicht nur singen, sondern auch tanzen können, zeigte Tenor Richard Wiedl mit einer fetzigen Stepptanzeinlage. Statt der üblichen „Blauen Donau“ als Zugabe am Ende, hat das Orchester „Amazing Grace“ angestimmt und Mösenbichler das überraschte Publikum zum Mitsummen aufgefordert.

Aber ganz ohne „ein bisserl Wien“ ging es dann doch nicht ab. „Viel Schwung im Neuen Jahr” wünschten Johann Mösenbichler und sein Orchester abschließend noch mit dem "Radetzky-Marsch". Der Marsch beendet auch das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker. Jeder weiß, dass man sich mit dem Mitklatschen bei den Musikern im Orchester für das schöne Konzert bedanken kann, weshalb auch der ganze Saal begeistert mitgeklascht hat. Mösenbichler dirigierte nicht nur seine Musiker, sondern auch das Publikum mit gezielten "Klatscheinsätzen".

Beim anschließenden Empfang im Kaisersaal der Residenz wurde bis in die späten Abendstunden bei Thaicurry, Maultaschen, Hofbräu-Bier und Frankenwein, serviert von jungen Polizistinnen und Polizisten, begeistert über das wunderbare Konzert diskutiert.

Wir haben Innenminister Herrmann am Rande der Veranstaltung nach seiner Einstellung zu dem Demonstrationsverbot in Dresden gefragt.
Herrmann: „Ich kann die Hintergründe in Dresden nicht beurteilen, aber in Bayern gab es heute wieder viele Demonstrationen, in München, Nürnberg , Würzburg usw. Wir sichern das Demonstrationsrecht, es ist ein wichtiges Recht in unserer Verfassung, auch wenn einem manche Menschen, die da demonstrieren, nicht gefallen. Weder Extremisten der einen noch der anderen Seite. Wichtig ist, dass wir wesentliche Elemente unserer freiheitlichen Demokratie schützen. Deshalb hat die bayerische Polizei dafür gesorgt, dass alle Demos in Bayern heute ordnungsgemäß stattfinden konnten. Es gibt keine konkreten Bedrohungen oder Hinweise auf Anschläge in Bayern. Aber das Risiko von islamistischen Anschlägen besteht heute weltweit. Das was in Paris stattgefunden hat oder davor vor dem kanadischen Parlament oder beim Boston Marathon kann heute überall stattfinden. Wir versuchen alles zu tun, dass so etwas hier nicht stattfindet, aber hundertprozentige Sicherheit kann es nicht geben.“

 

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