"Schlossherr" Georg Fahrenschon
Fotos: ©Heinz Hoffmann
Terassenanlage Schloss Linderhof

Restaurierte Terrassenanlage auf Schloss Linderhof

„Viel Freude werden die Besucher aus aller Welt an dem nun wieder  möglichen Ausblick von der wunderschönen Terrassenanlage auf  Schloss Linderhof und die umgebenden gärtnerischen Anlagen haben.  Nach Abschluss der baukonstruktiv und denkmalpflegerisch schwierigen Baumaßnahme erstrahlt die Anlage wieder in vollem Glanz“, stellte  Bayerns Finanzminister Georg Fahrenschon bei deren Einweihung in Schloss Linderhof am Dienstag (28.7.) fest.
 

Die Terrassenanlage von Schloss Linderhof wurde letztmals 1977 bis 1980 komplett saniert. Allerdings verursachten die extremen klimatischen Verhältnisse auf dem auf fast 1.000 Metern Höhe liegenden Schlossgelände in den vergangenen 30 Jahren erhebliche Schäden an Natursteinen und Putzoberflächen. Die Bayerische Schlösserverwaltung hat daher die Terrassenanlage mit Gesamtkosten in Höhe von 913.000 Euro restauriert. Dies war Teil der Gesamtbaumaßnahme „Freianlagen im Parkbereich von Linderhof“. Im Rahmen dieser Maßnahme wurden zuvor die Bauabschnitte „Musikpavillon“ und „Westparterre“ fertig gestellt. Weitere Maßnahmen mit einem geschätzten Kostenvolumen von rund 3,5 Millionen Euro sollen in den nächsten Jahren sukzessive umgesetzt werden. Hierzu gehören die Instandsetzung der Stützmauern am Schlossvorplatz und Wasserparterre, der Schlossvorplatz und das große Wasserbecken mit der Floragruppe sowie die nördlich des Schlosses liegende Kaskadenanlage mit Neptunbrunnen und den dazu gehörigen Spalieren. Daneben arbeiten die Bayerische Schlösserverwaltung und das Staatliche Bauamt Weilheim intensiv an einem Restaurierungskonzept für die Venusgrotte.


Fahrenschon dankte in diesem Zusammenhang dem Bayerischen Landtag, der seit 1965 insgesamt mehr als 40 Millionen Euro für Baumaßnahmen in Linderhof bereitgestellt habe. Fahrenschon: „Diese Investitionen in unser bauliches Erbe sind gut angelegtes Geld, das sich volkswirtschaftlich betrachtet rasch amortisiert über die vielen, auch ausländischen Besucher, die von Schlössern wie Linderhof angelockt werden.“


Die Terrassenanlage hatte bei König Ludwig II. einen hohen Rang, wie historische Unterlagen belegen. Zusammen mit dem Schloss, den anderen Gebäuden und dem bis 1880 unter dem Gartenarchitekten Carl von Effner geschaffenen Park bildet sie ein einzigartiges Gesamtkunstwerk. Hier in der Schlossanlage Linderhof könne exemplarisch gesehen werden, „warum wir für eine Anerkennung der bayerischen Königschlösser als Weltkulturerbe kämpfen. Ludwigs Schlösser sind gebaute
Träume!
“, hob Fahrenschon hervor.


Die Terrassenanlage mit seinen drei reich gestalteten Gärten, den symmetrischen Treppenläufen und dem bekrönenden Monopteros mit der Venusstatue geht in ihrer Gestaltung auf Motive italienischer Renaissancegärten zurück. Bei dem Bau wurde auch eine vorhandene, mittlerweile etwa 300 Jahre alte Königslinde, einbezogen. Diese gab dem ursprünglich hier stehenden Bauernhof den Namen Linderhof und damit auch dem Schloss seinen Namen. In die Königslinde ließ sich Ludwig sogar einen begehbaren Freisitz einbauen, den er gern zum Aufenthalt benutzte. Beim Bau seiner verschiedenen Projekte habe Ludwig II. die für die jeweilige Zeit modernsten technischen Lösungen umsetzen lassen, sei es eine der ersten farbigen Kunstlichtanlagen der Welt in der Venusgrotte, die modernen Glasdächer auf Schloss Herrenchiemsee oder das „Tischlein deck dich“ im Schloss Linderhof. „Technik und Kunst in vortrefflicher Weise vereint, dies ist Teil des Erbes von König Ludwig II.“, betonte Fahrenschon.