v.li. Bernhard Gruber, Josef und Natalie Schmid, Jürgen Kirner, Bianca Bachmann, Berni Filser
Foto: ©Heinz Hoffmann
Couplet AG erhält Pasinger Kulturpreis

Pasing, ein Münchner Stadtteil,  wurde am 29. Juni 763 erstmals als villa Pasingas urkundlich erwähnt. Der Name leitet sich vom Eigennamen eines Poaso/Poso oder Paoso/Paso ab. Bis zur Zwangseingemeindung nach München (1938) war es eine selbständige Stadt und zeichnet sich noch heute durch ein eigenes Selbstbewusstsein und eine von München fast unabhängige Infrastruktur aus. Pasing hat einen eigenen Bahnhof,  einen Viktualienmarkt, einen eigenen Christkindlmarkt, ein großes Einkaufszentrum und überdurchschnittlich viele Gymnasien und weiterführende Hochschulen. Um die Kultur kümmert sich unter anderem der Verein Pasinger Mariensäule e.V. Er vergibt alle zwei Jahre die Pasinger Kunst- und Kulturpreise.

Den Kulturpreis 2014 erhielt bei einem  Festakt im Pasinger Rathaus am 13. Dezember 2014 das Volkssänger-Kabarett Couplet AG, das weit über die Grenzen Bayerns hinaus bekannt, und eine feste Größe im bayerischen Kabarettgeschehen ist. Ein „Couplet“ ist ein witzig satirisches oder politisches Lied mit Kehrreim, das seine Hochzeit in München und Wien zur letzten Jahrhundertwende hatte.

Die Couplet AG hat die traditionelle Liedform der Volkssänger mit neuem Leben erfüllt und sie zum idealen Transportmittel für beißende Satire und Hinterfotzigkeiten gemacht.  Gründer, Ideengeber und Textautor der mittlerweile zehn Couplet-AG-Programme ist Jürgen Kirner (u. a. Mitglied der Münchner Turmschreiber, Vorsitzender der Vorstadthochzeit, „Vater“ des Brunnenfestes auf dem Viktualienmarkt). Für ihn ist der Preis etwas ganz Besonderes. Kirner: „Mein Lieblingsstadtvierteil ist nach wie vor Pasing, zu den Menschen hier  habe ich eine wahnsinnige Verbundenheit. Der Münchner ist kein Pasinger, die Pasinger sind einfach sie selber, sie haben ihre Eigenständigkeit bewahrt. Ich fühl mich unendlich wohl und dahoam in Pasing."

Laudator für die Couplet AG war der 2. Bürgermeister der Stadt München, Josef Schmid, der mit Frau Natalie gekommen war. Schmid: „Tradition, Frechheit und Wortwitz der Couplet AG ist einfach umwerfend.“ Er hob hervor, dass Kirner einen großen Anteil an der „Arterhaltung des Couplets“ habe. „Das Couplet ist bayerische Volkskultur, aber auch modern. In der CSU sage ich immer wir müssen konservative Grundwerte in die heutige Zeit übersetzen. Das Couplet übersetzt bayerisches Brauchtum in die heutige Zeit, deshalb mag ich es so gern“ so Schmid weiter.
Für die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage wünscht er sich ein paar ruhige Tage und viel Zeit für die Familie. Im neuen Jahr möchte er sein geringeres Gewicht trotz Gans und einem Glas Rotwein halten, vor allem aber wünscht er: „Frieden, Frieden und nochmals Frieden."

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