Sicherheitskonzept für das Oktoberfest vorgestellt
In einer gemeinsamen Pressekonferenz wurde am 13. Oktober das Sicherheitskonzept für das Oktoberfest von Innenminister Joachim Herrmann, Dr. Wilfried Blume-Beyerle,
Kreisverwaltungsreferent der Stadt München und Robert Kopp,
Polizei-Vizepräsident, vorgestellt.
Herrmann: "Unsere Gäste wollen eine friedliche und sichere Wiesn erleben. Damit das funktioniert, hat die Landeshauptstadt München in enger Abstimmung mit dem Polizeipräsidium München über Jahre hinweg ein abgestuftes Sicherheitskonzept entwickelt. Gerade nach den Terrordrohungen im Jahre 2009 haben wir auch neue Bedrohungsszenarien mitberücksichtigt. Er stellt klar: "Aktuell gibt es keine konkreten Hinweise auf einen Terroranschlag während des Oktoberfestes, anders als vor zwei Jahren".
Mit großem finanziellem Aufwand hat die Landeshauptstadt München eine Hochsicherheits-Polleranlage rund um die Theresienwiese eingebaut. Sie besteht aus festen und beweglichen Pollern und verhindert, dass unberechtigte Fahrzeuge auf das Festgelände gelangen können.
Durch die Verlegung zweier kleinerer Festzelte und zwei Sanitätsstationen verspricht man sich eine Entzerrung des Festbetriebes. Insgesamt stehen 114.732 Gastplätze zur Verfügung, davon 83.000 in den Festzelten.
Um einer Überlastung des Mobilfunknetzes vorzubeugen wurden 11 zusätzliche Mobilfunkstationen durch die Netzbetreiber errichtet. Die in diesem Jahr erneuerte Telefonanlage ermöglicht vorgefertigte Warndurchsagen, die gleichzeitig in der jeweils festgelegten Nutzergruppe zu hören sind. Somit kann etwa die Warnung bei Unwetter beschleunigt werden.
Schlechte Nachricht für unsere italienischen Nachbarn: Während der Wiesn ist im Umfeld des Festgeländes das Abstellen von Wohnmobilen untersagt. Auch das Abstellen von Fahrrädern auf der Hackerbrücke ist dieses Jahr erstmals verboten.
In den Festzelten werden rund eintausend Ordnungskräfte im Einsatz sein.
Als weitere Massnahme ist Herrmann die sichtbare Präsenz der Polizei sehr wichtig. Die Münchner Polizei wird mit 300 Beamten auf dem Festgelände und bis zu 200 Beamten im Umkreis der Wiesn für die Sicherheit der Besucher aus aller Welt sorgen. Kopp: "Die Sicherheit auf der Wiesn und der Schutz der Besucher hat für uns oberste Priorität." Dazu erhält die Polizei in diesem Jahr wieder Unterstützung europäischer Kollegen aus Frankreich und Italien. Taschendiebfahnder aus Berlin, Frankfurt, Österreich, der Schweiz, Belgien und Ungarn werden mit ihren Münchner Kollegen im Einsatz sein.
Auch die seit Jahren erfolgreich praktizierte Videoüberwachung hilft mit, brenzlige Situationen bereits in der Entstehungsphase zu erkennen, Straftaten aufzuklären und Täter zu identifizieren. Auf dem Gelände werden 17 digitale Videokameras installiert, die eine zeitnahe Überwachung gewährleisten.
Kopp: "Zünftige Wiesnstimmung und Gaudi ja - Kriminalität und Gewalt nein. Es ist ein Volksfest und keine Kampfarena."
Herrmann: "Die kommenden zwei Wochen werden allen Einsatzkräften wieder sehr viel abverlangen. Wir hoffen auf ein friedliches Oktoberfest, das nicht durch schwere Ordnungsstörungen und Kriminalität überschattet wird."