Traum Finale für die Jubiläumswiesn

Der Wettergott muss doch ein Münchner sein, bescherte er doch ein traumhaftes Spätsommerwetter für das letzte Wiesnwochenende. Allein am Samstag drängten  600.000 auf das Oktoberfest. Festleiterin Dr. Gabriele Weishäupl: „Das diesjährige Oktoberfest gestaltete sich zur Ausnahme-Wiesn, einmalig und unvergleichlich. Das Münchner Gesicht wurde herausgearbeitet“

Nach Schätzungen des Tourismusamtes waren es insgesamt 6,4 Millionen Besucher, die 7 Millionen Mass Bier getrunken habe. Es wurden 177 Ochsen und 59 Kälber verspeist, das Wiesnhendl war weiterhin der Klassiker.

Auch die Besucherzahlen der Historischen Wiesn haben die Erwartungen bei Weitem übertroffen. Ehrenstadtrat Hermann Memmel, Initiator der Historischen Wiesn: „Wir haben 300.000 Eintrittsplaketten geprägt, dann noch einmal 100.000 nachbestellt." Am Ende waren 500.000 zahlende Besucher auf die Historische Wiesn gekommen. Reifere Semester unter den Gästen suchten und fanden auf der  Jubiläumsfeier „ihre Wiesn“ mit all den Attraktionen, die es schon anno dazumal gab. Familien mit Kindern, Kindergärten und Schulklassen bevölkerten das traditionelle Festgelände und konnten „Heimatkunde vor Ort“ erleben. Die Alt-Münchner Atmosphäre der Historischen Wiesn, bayrisch und bodenständig, war auch auf dem „klassischen“ Oktoberfest spürbar. Münchens OB Christian Ude: „Die Historische Wiesn war eine Besonderheit zum 200. Geburtstag. Es ist beachtlich wie viele ältere Münchnerinnen und Münchner bereit waren Eintritt zu zahlen, um einige textile Entgleistungen, wie im Fernsehen, nicht sehen zu müssen." Ude weiter: „Es ist uns gelungen den wahren Charakter des Oktoberfestes zu zeigen. Es ist nicht nur ein Bierfest, sondern auch ein Fest der Schausteller."

Die 310.000 Liter vom extra gebrauten Jubiläumsbier reichten knapp bis zum Ende der Historischen Wiesn am Montag. Der graue Steinkrug mit der Aufschrift "Münchner Bier" war ein begehrtes Sammlerobjekt, deshalb wurden auch über 4.000 geklaut. Die ehrlichen Sammler konnten den Krug ab letzten Wiesntag erwerben, die Verkaufsaktion war ein voller Erfolg. 

Angeregt durch die Jubiläumsfeier wurden auch die historischen Volksfestattraktionen auf dem Oktoberfest besucht. Lange Warteschlangen vor dem Teufelsrad, das sein 100jähriges Wiesn-Jubiläum in diesem Jahr feierte, prägte das Bild des Schaustellerteils. Star Flyer, Rocket und all die anderen Hightech-Fahrgeschäfte waren sehr gut besucht.

Bis Wiesn-Schluss zählte das Wiesn-Fundbüro rund 4.500 Fundstücke, darunter 1.450 Kleidungsstücke, 770 Ausweise, 420 Geldbörsen, 420 Mobiltelefone, 366 Schlüssel, 330 Taschen, Rucksäcke und Beutel, 320 Brillen, 90 Schmuckstücke und Uhren, 90 Fotoapparate sowie 80 Regenschirme. Als Kuriosa wurden abgegeben: Ein Buddelschiff, ein Mops, ein Kaninchen, ein Tennisschläger, eine Lederpeitsche, vier Paar Damenpumps, ein Paar Regenstiefel, eine Tuba, ein Hörgerät und ein Gebiss.