v.li. Hanns Meilhammer, Manfred Zick, Ilse Neubauer, Gustl Bauer
Verleihung des 53. Bayerischen Poetentalers

Der Bayerische Poetentaler ist eine nicht dotierte Auszeichnung der süddeutschen Literatenvereinigung Münchner Turmschreiber. Er  wird seit 1961 jährlich an Institutionen und Personen vergeben, die sich um die bayerische Kultur verdient gemacht haben. Berühmte Künstler, wie Erni Singerl, Gustl Bayrhammer, Jörg Hube und Gerhard Polt, aber auch Sportler wie Markus Wasmeier haben den „Bayerischen Nobelpreis“ schon erhalten.

In diesem Jahr ging die Auszeichnung an die bayerische Volksschauspielerin Ilse Neubauer, den Musikpoeten Manfred Zick, besser bekannt als Zither-Manä, die Kabarettisten Claudia Schlenger und Hanns Meilhammer alias 'Herbert und Schnipsi' und den Autor und Radiomoderator Gustl Bauer.

Die Lebensgeschichte von Ilse Neubauer hat Laudatorin und Schauspielerin Maria Peschek in ein Märchen verpackt. Neubauer hatte sich schon in jungen Jahren entschieden, ihren Sohn alleine zu erziehen. Peschek: „Damals nannte man so ein Kind noch „unehelich.“  Ilse Neubauer, die als junge Frau immer wieder mit ihrem Namen Ilse (Ilse Bilse keine willse)  geneckt wurde: „Ich freue mich sehr über den Preis, es wäre nur schön, wenn man so einen Preis auch mal in jungen Jahren bekommen würde.“

Die Laudatio auf Gustl Bauer hielt der stellvertretende Landrat aus dem Kreis Miesbach, Arnfried Färber. Heimatpoet Gustl Bauer, 78 Jahre, ist in Hausham geboren, wo er heute noch lebt. Seit 1960 rezitiert er bayerische Autoren und ist seit 1970 Moderator bei Musikveranstaltungen. Seine Sprache sei „oberlandlerisch, haushamerisch und altbairisch“ so Gustl Bauer in seiner Dankesrede. Er zitierte Wilhelm von Humboldt: „Die wahre Heimat ist eigentlich die Sprache. Sie bestimmt die Sehnsucht danach, und die Entfernung vom Heimischen geht immer durch die Sprache am schnellsten.

Laudator für Zither-Manä war der Satiriker Helmut Eckl, der den Zither-Manä  auf der Münchner Kleinkunstbühne „Liederbühne Robinson“ kennengelernt hat. Eckl: „Er spielte ausgerechnet einen Landler, einen Landler. Wenn die Welt mit einem Landler untergeht, gehe ich nicht mit.“ Den virtuosen Umgang mit der Zither bewies Zick im Anschluss mit einem Blues und Rock.

Leider war Claudia Schlenger (Schnipsi) an dem Abend krank geworden und so musste Ihr Partner und Ehemann Hanns Meilhammer (Herbert) die Auszeichnung für beide entgegennehmen. Freund und Laudator von Meilhammer, Mario Pascalino, hat wohl die längste Laudatio des Abends gehalten. Eine Kostprobe seiner Sketche hat Meilhammer bei seinem anschließenden fiktiven Telefonate mit seiner „Mama“ gegeben.

Moderiert hat die Veranstaltung im Festsaal des Künstlerhauses am Lenbachplatz Jürgen Kirner von der Couplet AG. Kirner: „Wir Bayern haben ja die DNA für Gemütlichkeit“. Musikalisch begleitetet wurde die Verleihung  durch die Münchner Gruppe „Zwirbeldirn“ mit Charme, frechen Texten und fröhlicher Geigenmusik.

 

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