Foto: ©Heinz Hoffmann
Alt-Schausteller Stammtisch 2014 auf der Wiesn

Die Schausteller auf der Wiesn haben eine lange Familientradition, mittlerweile führen schon die Enkel die Fahrgeschäfte und somit die Tradition weiter. Auch der Alt-Schausteller-Stammtisch, bei dem das Mindestalter 70 Jahre ist, hat eine lange Tradition. Jedes Jahr werden etwa 80 Personen eingeladen, aber "viele können leider nicht mehr kommen, freuen sich aber immer sehr über die Einladung", so Yvonne Heckl von der Veranstaltungsgesellschaft  der Münchner Schausteller (VMS).

Auf Einladung von der VMS haben sich die Alt-Schausteller am 1. Oktober zum Stammtisch in der Fischer-Vroni getroffen. Begrüßt wurden sie von Edmund Radlinger (VMS) und Hans Spindler, Leiter Veranstaltungen der Stadt München, der an alle rote Herzerl mit einem Münchner Kindl verteilt hat. Älteste Teilnehmerin war Ella Rosenzweig,  84 Jahre und noch sehr rüstig. Ihre beiden Töchter, 48 und 55 Jahre, sind auf der Wiesn zur Welt gekommen. Ella: "Früher war die Wiesn noch gemütlicher, nicht so hektisch."  Auch der 89jährige Heinz Münch erinnert sich gerne an die gute alte Zeit. Ringe werfen, Automatenspiele, Bingo und Entenheben hat er den Besuchern angeboten.

Der 80jährige Ludwig Trollmann, genannt "der Kasperl von der Auer Dult", erfreute mit seinen Handpuppen Groß und Klein, auch auf der Wiesn. Die Familie des "Wiggerl" Trollmann blickt auf eine lange Schaustellertradition zurück. Ludwig Vogt, Trollmanns Großvater, begründete die Wiesn-Tradition. 1924 kam er mit einer Seilbahn auf das Münchner Oktoberfest, ab 1925 mit einem Springpferdekarussel, das heute in Toronto steht. In den 1950er Jahren wurde eine Geisterbahn betrieben, in der der kleine Ludwig bereits den »Geist mit Bettuch« gab. Großvater Johann Gaukler verkaufte in den 1930er Jahren Gemüse und Obst auf der Wiesn.

Seine Mutter Anna hat durch Heirat leider den Namen Gaukler aufgeben müssen, was Wiggerl außerordentlich bedauert: "Das ist doch ein sehr schöner Name für einen Schausteller" .

Seine Schwester Annemarie Neumeier steht heute noch mit der historischen Ballwurfbude „Runter mit dem Zylinder“, die Ludwig Trollmann selbst gebaut hat, auf der Oidn Wiesn. Eine Garnitur der lustigen Holzköpfe mit den schwarzen Zylinderhüten, die es mit dem Lederball herunterzuwerfen gilt, befindet sich bereits in der Schaustellersammlung des Münchner Stadtmuseums.

Dabei auch auch Ex-Wiesn-Chefin Dr. Gabriele Weishäupl, Wiesn-Stadtrat Georg Schlagbauer, und Stadtrat Richard Quaas.


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