v.li. Jutta Speidel, Bruno Meiser, Michaela May, Manfred Schauer
Foto: ©Heinz Hoffmann
Köpfen um Leben zu retten –  Initiative vom "Schichtl" auf der Wiesn
zur Förderung der Organspendenbereitschaft


Das Varieté „Schichtl“, benannt nach seinem Gründer Michael August Schicht, ist eines der ältesten Traditionsgeschäfte auf dem Oktoberfest. Seit 1869 heißt es „Auf geht’s beim Schichtl“. Berühmt wurde der Schichtl durch die „Enthauptung einer lebenden Person mittels Guillotine“. Ein grausig makabrer Spaß, den sich auch viele Prominente, wie der Münchner OB Christian Ude, Schauspieler Heiner Lauterbach und Kabarettist Ottfried Fischer schon gegönnt haben. 1985 übernahm Manfred Schauer, dem Tradition und Gaudi im Blut liegt,  den Schichtl. Aus dem eigenen Freundeskreis weiß Schauer, wie belastend es für einen Erkrankten ist, auf eine Organspende zu warten. Insbesondere, da nach dem Organspenden-Skandal die Spendenbereitschaft stark gesunken ist. 

Birgit Blome von der Deutschen Stiftung Organtransplantation: „ Leider hatten wir im zweiten. Halbjahr 2012 Jahr schon einen Rückgang der Organspenden, dieses Jahr hat sich das weiter fortgesetzt, wir sind bei einem Minus von 19 %, das ist sehr viel. Wir gehen davon aus, daß dies zum großen Teil auf die Manipulationen auf den Wartelisten zurückzuführen ist.“

Kurz vor der Wiesn hat sich Schauer eine ungewöhnliche Aktion einfallen lassen, um die Menschen auf das Thema Organtransplantation aufmerksam zu machen. Jeder, der sich während der Wiesn 2013 bei ihm köpfen läßt, bekommt quasi als Quittung einen Organspendeausweis ausgehändigt. Schauer hofft, daß mit der Aktion die Spendenbereitschaft hoffentlich wieder steigt. Schauer augenzwinkernd: „Wenn sich jemand enthaupten läßt, wäre eine Organspende eigentlich nur logisch“.

Am 13. September 2013 hat Schauer gemeinsam mit den Schauspielerinnen Michaela May, Jutta Speidel und Prof. Dr.med. Bruno Meiser, Leiter des Transplantationszentrums München und Präsident der Eurotransplant International, die Aktion im Restaurant „Zum Spöckmeier“ in München vorgestellt. Dabei auch Helmut Linsmayr, der vor 10 Jahren, nach dreimonatiger Wartezeit auf der Dringlichkeitsliste, ein neues Herz erhalten hat. Er ist „unendlich dankbar und glücklich“ und hofft, daß die Wiesn-Aktion dazu beiträgt, die Spendenbereitschaft der Menschen zu fördern.

Michaela May: „Als Botschafterin des Mukoviszidose e.V. weiß ich, daß eine Transplantation für viele die letzte lebenserhaltende Maßnahme ist.“

Bruno Meiser bezeichnete die Organspende als  „einen Akt der Nächstenliebe über den Tod hinaus“. Er verstehe die Angst der Menschen, ob die Maschinen nicht zu früh abgestellt werden um Organe zu entnehmen. Meiser: „Der Hirntod des Menschen wird innerhalb von 48 Stunden von zwei unabhängigen Ärzten festgestellt, bevor die Maschinen abgestellt werden.“

Schauer hofft, daß seine etwa 400 „Opfer“ alle den Organspendeausweis ausfüllen. Alle, die sich beim Schichtl auf der Wiesn nicht köpfen lassen, können den Organspendeausweis auch an der Kasse des Varietés abholen.

Unter den Gästen auch:

Münchner OB Kandidatin Sabine Nallinger (Grüne), Birgit Blome und Thomas Biet (Deutschen Stiftung Organtransplantation Frankfurt) und Dr. Thomas Breidenbach (Deutsche Stiftung Organtransplantation Region Bayern)

 

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