Foto: ©Heinz Hoffmann
Maibockanstich 2014 – 400 Jahre alt und frisch gebraut

Der 1614 erstmalig gebraute Hofbräu Maibock ist das älteste Bockbier Münchens und feiert dieses Jahr seinen 400. Geburtstag. Seitdem wird die Starkbierspezialität jedes Jahr im Frühling streng nach dem Reinheitsgebot frisch gebraut. Der Hofbräu Maibock hat eine Stammwürze von über 16 Prozent und einen Alkoholgehalt von ca. 7,2 Volumenprozent.

Rechtzeitig zum Wonnemonat Mai wird der Hofbräu Maibock in der letzten Aprilwoche traditionell im bekanntesten Wirtshaus der Welt, dem Hofbräuhaus am Platzl, angezapft. Die Ehre des Anzapfens hat jedes Jahr der oberste Chef des Staatlichen Hofbräuhauses, der Bayerische Finanzminister.

Zu diesem gesellschaftlichen Ereignis kamen gestern über 600 Gäste aus Politik und Wirtschaft in den festlich geschmückten Festsaal des Hofbräuhauses. Begleitet von den Klängen des Erzherzog-Albrecht Marsch zogen Finanzminister Markus Söder und Hofbräu-Chef Michael Möller unter lautem Beifall in den Festsaal ein.

In seiner Begrüßungsrede lobte Möller die Vorzüge des Hofbräu-Maibocks. Möller: „Freuen Sie sich auf seine malzige Fruchtigkeit, sein betont mildes Hopfenaroma und seine Vollmundigkeit“.

Traditionell wird beim Maibockanstich der  „Grosse Hofbräu-Humpen“  für besondere Verdienste um die Bayerische Tradition und Wirtshauskultur verliehen. Dieses Jahr überreichte Möller diesen den Wirten des Hofbräuhauses Las Vegas, Stefan Gastager und Franz Krondorfer. Gastager und Krondorfer haben am 31.1.2004 gemeinsam mit Klaus Gastager und Toni Sinzger das Hofbräuhaus Las Vegas eröffnet, eine originalgetreue Kopie des Hofbräuhauses am Platzl.

Danach hieß es Bühne frei für  Markus Söder. Seine kabarettreife  Begrüßung, von ihm selbst danach als „warm up“ bezeichnet, wurde immer wieder von frenetischem Beifall begleitet. Die Rede habe er auf dem Rückflug von Las Vegas geschrieben, so Söder. Söder: "Das ist die Stadt der Glücksritter und Spieler, da würde sich mein Ministerpräsident wie zu Hause fühlen."

Statt eines Oskars verleiht Söder den „Aloisius“ an seine Kollegen. Ilse Aigner für die Rolle „Ein Chef zum Verlieben“, allerdings sei sie dann zum „Desperate Housewife“ gewechselt.  Für Margarete Bause (Grüne) den Aloisius für „beste Maske und Frisur“  wobei „die Jury ihr den Titel wieder aberkannt hat, da sie in Wirklichkeit so aussieht.“  Staatskanzleichefin Christine Haderthauer wird ausgezeichnet für  "für die Mitwirkung in zahlreichen Pferdefilmen" und die Hauptrolle in "Der Teufel trägt Prada".

Ob Horst Seehofer 2018 wirklich aufhört, sei inzwischen fraglich, so Söder, da "eine von der NSA abgefangene geheime SMS an Angela Merkel verrät, dass er erst sein Amt abgibt, wenn der Berliner Flughafen eröffnet wird.“ Die Sorge von ihm und  Ilse Aigner und sei nicht wann, sondern ob er überhaupt aufhört.

Unterstützt durch Michael Möller, zapfte Söder danach mit drei Schlägen das erste Fass an. Im begehrten Sammlerobjekt, dem HB Maibock-Krug, durfte nun endlich der süffige HB-Maibock probiert werden.

Die Gäste waren alle in freudiger Erwartung auf das „Derblecken“ von Django Asül. Seit Asül die Festrede hält, ist der Maibockanstich zu einer ernsthaften Konkurrenz zum  Politiker-Derblecken auf dem Münchner Nockherberg. 2008 hatte der damalige bayerische Finanzminister Erwin Huber (CSU) Asül für den Maibock-Anstich engagiert. Aufgrund des überwältigenden Erfolges wird seit  2009  der Hofbräu-Maibock-Anstich vom Bayerischen Fernsehen aufgezeichnet.

Django Asül, niederbayrisch-türkischer Kabarettist  mit unverwechselbar niederbayerischem Akzent  legte sofort richtig los:

 

Auszug aus der Rede:

Der Horst (Seehofer) musste eh kurzfristig zum Verkehrsminister Dobrindt. Der hat nämlich eine Anfrage aus Moskau vorliegen. Bezüglich Ausländer-Maut für die Krim. Putin plant ja bekanntlich eine Landesgartenschau auf der Krim. Nur die Grundstücksverhandlungen ziehen sich aber noch ein bissl hin.
Der allergrößte Gegner der Maut ist EU Kommissar Oettinger. Die Mautpläne der CSU seien grotesk und würden dem Geist der EU widersprechen. Was will man auch erwarten von Oettinger ? Ich meine: Der Mann wurde von seinen Eltern nach einem Billigbier benannt! Geist der EU, ja freilich. Gespenst trifft es wohl eher.
Da muss ein fränkischer CSUler namens Friedrich gehen, weil ein indischer SPDler namens Edathy gerne nackte Kinder anschaut. Wo gibst denn so was ? Nur in der Politk!

Der Edathy ist der Meinung, er ist unschuldig. Weil Nacktbilder von Kindern in der Kunstgeschichte schon immer eine große Rolle gespielt haben. Sagt Edathy. Und drum hat er sich diese Bilder gekauft.

Dann ist die bayerische Justiz gleich hellhörig geworden. Da hat es geheißen: Schaut euch mal die Bilder an. Nicht dass da was vom Gurlitt dabei ist. Wobei den Fall Gurlitt eh keiner so richtig kapiert hat. Ich auch nicht. Wenn mich wer gefragt hat, was Gurlitt ist, habe ich immer geantwortet: Das ist wie Mollath, nur mit Bildern.

Merkel hat Friedrich zur NSA rübergeschickt. Und der Friedrich war da knallhart! Er hat gleich gesagt: Liebe NSA, bei uns in Deutschland steht in der Zeitung, dass ihr unter euren Geheimdienstleuten Spione habt. Stimmt das? Da haben die Amis gesagt: Also wir wissen von nix. Dann hat der Friedrich gesagt: Gut dann gehe ich wieder heim.

Paar Wochen später hieß es auf einmal: Frau Merkel hätte zufällig vom Nachrichtenmagazin Spiegel erfahren, dass sie von den Amerikanern überwacht wird. Voller Empörung hat sie dann Obama angerufen und ihm an Telefon zur Sau gemacht. Ja freilich. Wissts Ihr von wem die Merkel von dieser Sache erfahren hat? Vom Putin!  Der hat die Merkel angerufen und gesagt: Angela morgen musst Du Spiegel kaufen.

3 Placeboministerien wollte Seehofer. Entwicklung, Landwirtschaft und Verkehr. Gerd Müller und Christian Schmid kennt man nicht einmal in Bayern. Den Dobrindt will in Berlin keiner kennen.

Söder war im Silicon Valey. Auf der Nachrichtenwand von Facebook hat er, bescheiden wie er ist, geschrieben: Bavaria was here. Da hättest dazu schreiben müssen: Only I am the original. Don’t accept any Eintragungen from Aigner, Dobrindt und Haderthauer.

Unser Herrmann! Immer unterwegs zum Wohle der bayerischen Menschheit.

Herrmann hat den Rindermarkt räumen lassen. Er hat gesagt: Dieser Platz heißt ja Rindermarkt und nicht Asylantenmarkt. Es kann ja nicht angehen, dass die Leute zu uns kommen, weil sie daheim nix zu essen haben. Und dann wollen sie bei uns nix essen! Da können sie ja gleich daheim bleiben!

Der Spaenle ist übrigens jetzt auch Superminister. Man hat die Bereiche Kultus und Wissenschaft zusammengefasst. Gell Ludwig, irgendwann hast kapiert, dass zwischen Schule und Wissen ein Zusammenhang bestehen könnte.

Sein derzeitiger Leitsatz ist: Falls wir zu viele Lehrer haben, werden notfalls mehr Schüler eingestellt.

Der Huber Aiwanger sagt: Falls wir nicht mehr Schüler auftreiben können, müssen die existierenden Schüler eben länger in die Schule gehen.

Söder geht nach Veitshöchheim als Shrek verkleidet. Und die Hälfte der Leute erkennt ned a mal den Unterschied. Und die andere Hälfte sagt: Ui, schau, ein grosses, grünes Mantschkerl! Wer hat den Janecek eingeladen?


Im  Anschluss wurde das eigens vom Küchenchef des Hofbräuhhauses kreierte Maibock-Menu serviert: 

            Lauwarme Roulade von der einheimischen Renke auf Fenchelsalat

            Im Ganzen gebratene Milchkalblende im Kräutermantel mit bayerischem 
            Tomatengemüse und Rote Beete-Püree                 

             Dessertbüffet

Ob die Rede von Django Asül einigen Anwesenden auf den Magen geschlagen hat, war nicht ersichtlich. Allen hat das Menu offensichtlich gemundet und auch das  HB-Dessertbufett war ständig umlagert. 
 

Fotos vom Maibockanstich 2014 hier klicken......