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Django Asül Rede Maibockanstich 2012 am 02.05.2012

 

Neuer Gastgeber. Souverän wie seine Vorgänger. Spricht für die vernünftige Personalplanung der CSU. Wechsel von Fahrenschon zu Söder ein ruhiger, homogener Prozess. Fahrenschon hat immer mit offenen Karten gespielt.

 

Drum war sein Chef Seehofer war der erste, der von seinen Abwanderungsplänen erfahren hat. Aus den Medien. Warum hat Fahrenschon Arbeitsplatz gewechselt? Fußballer sagen da gerne: Andere Kultur kennenlernen. Für Georg bedeutete das: Arbeit halbieren, Gehalt verfünffachen.

 

Warum Söder? Ganz einfach: Warum nicht? Wobei Seehofer betont hat, wie viele Alternativen er gehabt hätte. Seehofer hat das damals ausführlich erklärt. Er meinte, da gäbe es diesen Herrn Pschierer. Der sei Staatssekretär im Finanzministerium, hätte unheimlich viel Ahnung von der Materie, könne es aber da draußen nicht so gut erklären.

 

Drum hätte er sich gedacht, er nimmt lieber die Frau Haderthauer. Die hätte nämlich überhaupt keine Ahnung von der Materie. Könne es aber sehr gut erklären. Und dann erst hat er sich gedacht: Dann nimmt er lieber den Söder. Weil der kann weder das eine noch das andere.

 

Punker Söder. NYT. Ausland dachte schon: Rot-Grün ist wieder dran. 

Subtilste Faschingsverkleidung Merkel. Ging als Gauck-Fan. Noch besser ist der Dobrindt. Der verkleidet sich mittlerweile das ganze Jahr. Sag mal, Dobrindt, wie lang warst denn im Windkanal? Wennst so weitermachst, handelst Dir noch einen Plagiatsvorwurf vom Guttenberg ein.

 

Der Dobrindt ist heute auch da. Man sieht ihn aber nimmer. Weil er so sauber abgespeckt hat. Und das mit 41 Jahren! Besser spät als nie. Von Dir ist ja so gut wie nix mehr da. Ja, manchmal kommen Körper und Geist eben sehr spät in Einklang.

 

Dobrindt hat enorm an Strahlkraft zugelegt. Wen er so weitermacht, muss sich der Umweltminister Huber noch Gedanken machen über die Endlagerung.

 

In diesem Jahr bin ich nicht nur Redner, sondern auch Schlichter. Da haben sich einige leider heillos verrannt. Stichwort: Zweite S-Bahn-Stammstrecke. Auch genannt Transrapid für Arme.

Ude: Stadt nicht zuständig. Ich bin doch nicht blöd und finanziere dem Seehofer seinen Wahlkampf vor.

 

Jetzt ist ja besagter Seehofer zum Glück nicht nur Parteichef, sondern auch für Deeskalation zuständig. Drum hat sich der Horst gedacht, da muss jetzt mal eine neutrale Stelle von außerhalb intervenieren. Also hat der Horst in Berlin den Ramsauer angerufen und gesagt: Du, Peter, angeblich bist Du jetzt Verkehrsminister. Könntest Du mal mit dem Ude reden?

 

Ramsauer hat sich gedacht, vielleicht ist es noch diplomatischer, wenn er nicht direkt mit dem Ude spricht, sondern nur über ihn. Ramsauers Kommentar lautete dann original:

 

Wenn von der Investitionssumme her manche Dinge schlicht und einfach nicht ausgehen, dann kann man sich nicht mit seinem OB-Hintern irgendwo in eine gesetzliche Nische festfressen.

 

Das hat dann sofort die Biologen auf den Plan gerufen. Die haben

gesagt: Sollte es tatsächlich möglich sein, sich mit dem Hintern irgendwo fest zu fressen, wäre das der letzte Beweis für die Existenz von Arschgesichtern.

 

Dabei wollte der Ramsauer nur sagen: M soll ja keinen Kredit geben, sondern nur ein Darlehen. Opposition: Spinnt der? Gut, diese Frage werden wir heute nicht abschließend klären können.

 

Liebe Opposition, prügelt nicht zu sehr auf den Ramsauer ein. Der hats eh nicht leicht da oben in Berlin. Ramsauer teilt das gleiche Schicksal wie Angela Merkel. Beide werden zu oft nur auf ihr Aussehen reduziert.

 

Den Ramsauer darf man nie unterschätzen. Der treibt oft ganz überraschend Geld auf. Er kriegt jetzt z.B. eine Milliarde mehr von Finanzminister Schäuble für den Straßenbau. Völlig grundlos. O-Ton im

ADAC-Interview: Damit holen wir kräftig Luft, können aber noch nicht entspannt durchatmen. Unser Ramsauer leidet also an akuter Fiskalbronchitis.

 

Wenn alle Stricke reißen, verlangt der Peter eine PKW-Maut. Notfalls auch für die Münchner S- Bahn. Ramsauer sagt: Frau Merkel ist gegen die PKW-Maut. Das ist die Garantie dafür, dass sie kommt.

 

Seehofer schlägt jetzt dem Ude Gespräch unter vier Augen vor. Zwar nicht auf Augenhöhe, aber unter vier Augen. Sowohl Seehofer als auch Ude haben auch bekräftigt, einen gemeinsamen Termin zu finden, wenn sich der andere zuerst meldet.

 

Aber noch ärgert sich der Ude über den Ludwig Spaenle. Behauptet der doch glatt, die Stadt Leipzig hätte sich mit einer Milliarde beteiligt an ihrem Stadttunnel. Dabei waren es nur läppische 8 Millionen.

 

Gut, das darf man dem Spaenle nicht übel nehmen. Wenn man mal schaut, wie viele Lehrer in Bayern benötigt werden und wie viele es tatsächlich gibt, erkennt man schnell: Mit Zahlen hat es der Spaenle nicht so.

 

Aber dafür umso mehr unser Wirtschaftsminister Zeil. Ein großer Verfechter der Stammstrecke: Es gibt keinen vernünftigen, realisierbaren Plan B. Herr Zeil, Sie verlangen da aber auch eindeutig zu viel. Echte Politiker fragen nur: Was ist realisierbar? Politiker fragen nie: Was ist vernünftig?

 

Zeil will halt immer irgendwas ausbauen. Der Mann ist voller Tatendrang. Ein Herzensanliegen für Zeil ist z.B. auch die Digitalisierung Bayerns. Bis 2018 sollen alle bayerischen Haushalte über eine schnelle Internetverbindung verfügen. Gerade weil Sprit immer teurer wird, sollen kleinere Pakete dann per Email verschickt werden.

 

Wenns um das Thema Schnelligkeit geht, ist der Zeil der richtige Mann. 

Für schnelles Internet lässt der Wirtschaftsminister auch was springen. Und zwar in dem Fall ungefähr 5 Prozent der Summe, die tatsächlich nötig ist. 5 Prozent gelten bei der FDP mittlerweile als grandioses Resultat. Tja, und woher sollen die restlichen 95 Prozent für die Breitbandverbindung herkommen?

 

Herr Zeil, haben Sie schon mal den Ude kontaktiert zwecks Vorfinanzierung? Der Zeil kapiert ja eigentlich Zusammenhänge sehr schnell. Wenn es aber dann trotzdem lang dauert, bis was passiert, kann es nur an der langen Leitung liegen.

 

Ehrenwert, dass sich Zeil als Wirtschaftsminister sich Gedanken über Wirtschaft macht. Bundesweit hat die FDP wahrlich andere Probleme für die anstehenden Wahlen. Da heißt es nur: Schaffen wir endlich mal wieder 5 plus x? Nach den letzten Landtagswahlen hat man das noch mal angepasst.

 

Jetzt ist das Ziel nur noch 0 plus x. 0 plus x ist auch die FDP-interne Bezeichnung für Rösler und Westerwelle. Die Personaldecke der FDP ist halt schon arg dünn. Der Westerwelle reist als Scherzartikel um den Globus. Und den Rösler halten die meisten für einen chinesischen Pharmareferenten.

 

Die Außendarstellung der FDP ist auch nicht gerade optimal. Da wäre halt ein gescheiter Generalsekretär gefragt. Da sieht man: 

Generalsekretäre wie Dobrindt fallen nicht vom Baum. Obwohl der Dobrindt oft genau diesen Eindruck vermittelt. Aber die FDP ist da noch auf der Suche nach dem idealen Mann.

 

Der Lindner hat hingeschmissen als GS. Gut, der war auch erst 14. Der Neue, der Döring, hat sich gleich bestens eingeführt. Auf seiner ersten Pressekonferenz hat der Döring gesagt: Ich weiß zwar nicht so recht, was ich jetzt zu tun hab. Aber privat fahre ich gern Außenspiegel ab.

 

Da kann die bayerische FDP noch froh sein, dass es Frau Leutheusser-Schnarrenberger gibt. Sie ist die kongeniale Partnerin von Hans-Peter Friedrich.

Während Leutheusser-Schnarrenberger gar nix speichern will, verfolgt Friedrich eher einen pragmatischen Ansatz.

 

Er sagt: Wenn wir alle Daten sammeln, haben wir automatisch auch die richtigen. Volle Hingabe ist halt Friedrichs Lebensmotto. So auch im Einsatz beim Kampf gegen Terrorzellen. Eine Glanzstunde hatte Friedrich im Herbst in Sachen Zwickauer Terrorzelle. Bei der Pressekonferenz war er souverän wie eh und je. Sein Statement:

 

Die einzig gesicherte Erkenntnis ist: Es gibt bisher keine gesicherten Erkenntnisse. Aber es besteht ein leiser Verdachtsmoment, dass nicht alle Verfassungsschützer sind NPD-Mitglieder sind.

 

Ja, Friedrich ist wahrlich ein Segen für den Verfassungsschutz. Mit ihm als Chef kann die Behörde wieder ruhig schlafen. Bei Bedarf auch rund um die Uhr.

 

Jetzt will der Friedrich auch noch Europa auf Vordermann bringen. Er träumt von der Wiedereinführung nationaler Grenzkontrollen. Also quasi Vorratsgästespeicherung. Aber um Zoff mit der Schnarre zu vermeiden, hat der Friedrich gemeint: Grenzkontrollen nur maximal 30 Tage. 

Beschränkt auf maximal 12 mal im Jahr.

 

Hauptberuflich ist der Friedrich immer noch der Türkenversteher Nr 1 im Lande. Drum hat er diese Studie über gewaltbereite Migranten sicherheitshalber vorab über die BILD-Zeitung publiziert. Angeblich hat Friedrich nichts gewusst davon. Kann man ihm glauben. Denn dass Friedrich öfter mal nicht weiß, was er tut, hat er bisher immer glaubhaft beweisen können.

 

Kritiker werfen ihm vor, er hätte auch bei Müller-Brot V-Leute einschleusen müssen.

 

Aber der Staat war nicht untätig bei Müller-Brot. Staatsanwaltschaft hat ermittelt. Verbraucher hat nichts davon erfahren. Umweltminister Marcel Huber meinte, das war in Ordnung so. Es gab ja schließlich keine Gesundheitsgefahr.

 

Die Brennstäbe im Ofen waren noch relativ neu. Und für einen Bäckereibetrieb waren die Bequerel-Werte akzeptabel. Also maximal halb so hoch wie in der Hofpfisterei von Fukushima.

 

Die bayerische Staatsregierung ist seit Ende 2010 immer wieder über die Hygienekontrollen bei Müller-Brot informiert worden. Damals war der Söder Gesundheitsminister. Da versuchen jetzt einige, dem Söder einen Strick daraus zu drehen. Der Vorwurf lautet:  Söder wusste Bescheid. Nein, er wurde informiert. Das heißt noch lange nicht, dass er dann Bescheid wusste.

 

Außerdem ist das Ziel vom Söder, Bayern schuldenfrei zu machen. Von keimfrei war nie die Rede. Und da setzt sich der Söder angenehm ab vom Bundesfinanzminister.

 

Schäuble schwimmt in Steuereinnahmen und macht immer noch Neuschulden. 

Von den europäischen Kollegen ganz zu schweigen. Bisher dachte man, in der EU ist Hopfen und Malz verloren. Jetzt weiß man: Da gabs niemals Hopfen und Malz.

 

An sich war ja Europa eine schöne Vision. Lange Zeit hieß es: EU ist der großartige Versuch, dass 27 Blinde zusammen so gut hören wie ein Taubstummer.

 

Wo Merkel in Sachen EU Wankelmut demonstriert, beweist Seehofer Flexibilität. Er ist einerseits Parteichef, andererseits Ministerpräsident.

 

Wenn er wechselnde Meinungen hat, beweist er damit nur die scharfe Trennung zwischen beiden Ämtern. 2 Meinungen zum Preis von 1 Standpunkt! Das gibt es exklusiv bei der CSU.

 

Die Europapolitik der CSU macht der Seehofer auch noch so nebenbei im Alleingang. Das passt dem Ferber in Brüssel überhaupt nicht.

 

Der Ferber hat gesagt: Wir sind doch keine Idioten! Da hat der Seehofer gefragt: Warum seid Ihr dann in Brüssel?

 

Der Seehofer sieht nur: Die EU wird langsam, aber sicher ein Förderverein für Insolvenzverschleppung.

 

Das ist unvereinbar mit dem bayerischen Staatsverständnis. Bayern muss seine Schulden loswerden. Seehofer und Söder denken dabei in überschaubaren Zeiträumen. In dem Fall bis 2030. Also so lange die beiden im Amt sind.

 

Damit das gelingt, sollen die staatlichen Schlüsselzuweisungen an die Stadt München gestrichen werden. Zumindest solange München von einem SPD-Bürgermeister regiert wird. Quasi eine Lex München.

 

Laut Innenminister Joachim Herrmann ist das rechtlich gar nicht möglich. Was wiederum dem Söder völlig wurscht ist. Der Söder sagt: 

Ihm reicht es, wenn es machbar ist.

 

Die Grünen haben zu der ganzen Geschichte eine bemerkenswerte Theorie. 

Die Grünen vermuten da, ich zitiere, ein plumpes Wahlkampfmanöver!

 

Ja, liebe Grünen, da seids Ihr ja selber schuld. Obwohl: Nein, schuld ist der Pronold, dass der Wahlkampf so früh los ging. Taktisch grandios! Aufm Weg in den Urlaub sagt der Florian so ganz nebenbei: 

Übrigens, der Ude ist unser Spitzenkandidat für 2013.

 

Das war kein Alleingang vom Pronold. Die SPD-Spitze war einstimmig der

Meinung: Wenn wir eine Chance haben wollen, brauchen wir einen Kandidaten, den niemand mit der SPD in Verbindung bringt. So kam man auf den Ude.

 

Da war auf einmal eine Euphorie bei den Sozis! Wie wenn der Messi zu den 60ern geht. Die Realisten in der SPD haben das aber schnell relativiert. Der Messi ist er vielleicht nicht für uns, haben die gesagt, aber zumindest der Messias.

 

Von den Grünen kam irgendwann der Vorwurf, der Ude sei vielleicht zu sehr auf M fixiert. Der Landeschef Janecek meinte: Wir brauchen einen gesamtbayerischen Wahlkampf von Aschaffenburg bis Berchtesgaden.

 

Janecek, so was musst schon so formulieren, dass es der Ude begreift. 

Mit Aschaffenburg und Berchtesgaden kann der Christian nix anfangen. 

Da musst schon sagen: von Oberfranken bis Südtirol.

 

Den Vorwurf der Grünen hat der Rinderspacher gut gekontert. Er meinte: 

Es gebe keine dezentralere Kraft in Bayern als gerade die SPD. Siehst, Rinderspacher, mit der Aussage beweist Du einmal mehr: die wahre Heimat der SPD ist die politische Peripherie.

 

Mittlerweile sind die Grünen im Ude-Fieber. Letztes Jahr hab ich hier noch erzählt, dass die Margarete Bause sich mit dem Seehofer immer besser versteht. Jetzt flirtet die Margarete nur noch mit dem Christian. Sehr sprunghaft, Frau Bause! Passen Sie bissl auf. Sonst enden Sie noch als Vollkornausgabe von der Gabriele Pauli.

 

Im Gegensatz zu Schwarzgelb findet Rot-Grün auch immer schnell zu einem vernünftigen Kompromiss. Wie auch beim Thema dritte Startbahn. 

Die Grünen sind ja strikt dagegen. Und Ude strikt dafür. Jetzt hat man sich geeinigt: Man verzichtet auf die dritte Startbahn. Und baut dafür gleich die vierte.

 

Es hätte alles so schön sein können für die Opposition. Wenn es da nicht diese Piraten gäbe! Aus der Aufbruchstimmung ist längst wieder eine Einbruchstimmung geworden.

 

Margarete Bause setzt auf die Energiewende. Der letzte Strohhalm sozusagen. Frau Bause, da sind wir alle gespannt, ob Sie bis Sommer

2013 ein zweites Fukushima hinkriegen.

 

Einen Gewinner gibt es jetzt schon: Der Aiwanger Hubert, auch genannt der Königmacher. Beim Aiwanger habe ich mich getäuscht. Letztes Jahr habe ich beim Maibock noch gesagt: Aiwanger, es kann sein, dass Du ab Herbst 2013 wieder was arbeiten musst.

 

Das hat ihn scheinbar angestachelt. Jetzt ist der Hubert der große Strippenzieher im Hintergrund. Die Baywa-Ausgabe von Dominique Strauß-Kahn. Wobei man dem Hubert eines zu Gute halten muss: Im Gegensatz zum Strauß-Kahn lebt er seinen Sexismus nur im Internet aus.

 

Jetzt ist der Aiwanger der Chef der Opposition und gibt kluge Ratschläge. Von den Grünen könnte mehr Innovationskraft kommen, hat er gesagt. Und dem Ude hat er geraten, mehr landespolitische Themen zu besetzen. Aiwanger, jetzt brauchst bloß noch eine Zigarette. Und schon bist Niederbayerns Antwort auf Helmut Schmidt.

 

Der Hubert ist nicht nur der Chef in der Opposition. Er ist auch Opposition in der Opposition. Er hält sich alle Optionen offen. Und er holt sich gute Leute ins Boot. Der Hubert will schließlich die Zukunft gestalten. Hans-Olaf Henkel ist schon ein Aiwanger-Jünger. Peter Scholl-Latour soll bald folgen. Und mit der Uschi Glas verhandelt er wahrscheinlich auch schon. Getreu dem Motto: Zukunft beginnt nicht erst morgen, sondern schon vorgestern.

 

Aber Hubert, Euer Problem ist halt das heute. Weil die derzeitigen Umfragen sagen: Absolute Mehrheit für die CSU, falls die Piraten so stark bleiben.

 

Apropos Piraten: Bitte nicht wundern, falls der Seehofer demnächst mit Augenklappe rumrennt. Er mutiert langsam zum CSU-Piraten. Heute in einer Woche trifft sich der Horst mit all seinen Facebook-Fans im P1. 

Das wird eine Art digitaler Maibockanstich.

 

So gehört es sich auch für einen echten CSU-Piraten: Man muss dahin segeln, wo der Wind einen hinträgt. Gerade deshalb achtet Seehofer penibel darauf, wann sich der Wind in welche Richtung dreht.

 

Darum ist sein aktuelles Erfolgsmodell ist das Betreuungsgeld. Die SPD läuft Sturm dagegen. Die Sozis sagen: Das Betreuungsgeld ist so ein großer Schwachsinn, dass man es bitte auch den Hartz-IV-Empfängern geben soll.

 

Für alle, die immer noch gegen das Betreuungsgeld sind, sei jetzt nochmal erklärt: Es geht um Gerechtigkeit! Durch Betreuungsgeld wird sichergestellt, dass zu wenig Geld für Kita-Plätze da ist. Wenn es genug Kita-Plätze geben würde, wäre das nämlich unfair gegenüber denen, die ihr Kind nicht in Kitas geben wollen.

 

Das Betreuungsgeld ist die optimale Symbiose aus Anerkennungsleistung und Schnapsgeld.

 

Dazu kommt: Das Betreuungsgeld verstärkt die Ungleichheit in der Gesellschaft. Dadurch bleibt Vielfalt erhalten.

 

Mensch, Aiwanger, Du kannst ja profitieren vom Betreuungsgeld. 

Gratulation zum Nachwuchs! Im Prinzip kannst das Betreuungsgeld als Koalitionsangebot vom Seehofer auffassen. Falls es doch nicht für die absolute Mehrheit reicht.

 

Gut, der Ude war schon bei Dir aufm Bauernhof zum Ferkelstreicheln. 

Der Seehofer lädt Dich mal nach München ein. Ferkel gibt es da zwar nicht. Aber dafür darfst dann den Fraktionschef Georg Schmid streicheln. Das überlässt der Horst traditionell gerne anderen.

 

Aiwanger, bei der Gelegenheit kannst den wahren Seehofer kennenlernen. 

Seehofer ist die Klammer, die alles zusammenhält im Freistaat. 

Unermüdlich treibt der auch die Aussöhnung zwischen Franken und Altbayern voran. Da reicht ein Stichwort: Albrecht Dürer.

 

Kein MP hat sich für Albrecht Dürer so reingehängt wie Seehofer Anfang des Jahres. Bis dahin hielten die meisten Bayern Albrecht Dürer für einen ICE.

Und jetzt ging es darum, ob man einem Dürer-Bild den Transport von München nach Nürnberg zumuten kann. Den Ude hätte man da nicht fragen brauchen. Der hätte gleich gesagt: Niemals! So ein wertvolles Bild darf Bayern nicht verlassen.

 

Diese Streitereien gingen Seehofer an die Nieren. Er ist ja bekannt für seine Harmoniesucht. Und dann machten sich die ultimativen Kunstexperten auf, um zu schlichten. Horst Seehofer und Kunstminister Heubisch. Als Zahnarzt pflegt ja der Heubisch ein sentidentales Verhältnis zur Kunst.

 

Und diese beiden Herren besiegelten dann einen Kompromiss, mit dem ganz Bayern wieder befriedet wurde. Und mit dem vor allem die Nürnberger hochzufrieden sein können: Das Bild bleibt in München. 

Dafür steigt Fürth in die erste Liga auf.

 

Die Einheit Bayerns ist ein hohes Gut. Und drum drücken wir alle Bayern die Daumen. Vor allem am 19.Mai.

Danke und bis nächstes Jahr.