Foto: Heinz Hoffmann

Wiesn Standkonzert  unter der Bavaria

Seit 1985 versammeln sich am zweiten Wiesnsonntag die Musikkapellen aller Oktoberfestzelte auf den Stufen der Bavaria zum traditionellen Standkonzert.

Herbstwetter, 13 Grad, der Himmel grau in grau. Trotzdem kamen Tausende Münchner und Gäste aus dem In- und Ausland, am Sonntag, 30. September zur Bavaria, um das Standkonzert der Oktoberfest-Kapellen zu geniessen.

300 Musiker spielten gemeinsam unter der Leitung von Alois Altmann (Kapellmeister des Hofbräuzeltes) und prominenten Gastdirigenten.

Zu seinem 40. Jubiläum durfte Fred Geisser (Kapellmeister der Ludwig Thoma Musikanten in der Bräurosl) den Reigen der Ehrendirigenten mit dem "Von der Tann-Marsch" eröffnen.

Die Ehre hatten auch

Maria Schottenhamel (Schottenhamel-Festzelt) mit dem Laridah Marsch
Günter Kador  (Vorstand der Löwenbräu AG), mit dem Tölzer Schützenmarsch
Helmut Schmidt (seit 12 Jahren Wiesn-Stadtrat) mit dem Erzherzog-Albrecht-Marsch
Peter Hartwich (Einsatzleiter Wiesnpolizei) mit dem Deutschmeister Regimentsmarsch
Christl Winklhofer (Festzelt Tradition) mit dem Kaiserjäger Marsch
Dr. Wilfried Blume-Beyerle (KVR) mit dem Musinan Marsch
Dieter Reiter (Wiesn-Chef) mit dem Marsch Alte Kameraden


Einige der Dirigenten waren am Anfang ein bisserl nervös, was sich aber nach einigen Takten gelegt hat. Traditionell dirigiert zum Schluss der Münchner Oberbürgermeister den Bayerischen Defiliermarsch. Souverän, trotz der Kälte nur im roten Wams, dirigierte Christian Ude die Mega-Kapelle, schliesslich ist er schon seit 19 Jahren unter den Ehren-Dirigenten. Ude: "Es ist seit 19 Jahren Tradition, dass ich nur in der roten Weste dirigiere."

Den Dirigenten überreichte Wirtesprecher Toni Roiderer den "Krug der Wiesnwirte", Helmut Schmidt durfte sich über die "Bavaria in Bronze" freuen, "für besondere Verdienste um die Wiesn".

Schunkelnd sangen viele Gäste den Oktoberfestwalzer mit, vorgetragen von der singenden Wirtin Gigi Pfundmair (Münchner Haupt), begleitet von Wolfgang Grünbauer und seinen Musikanten.

Die gewaltige Klangfülle des Alphorns demonstrierten die  "Holdersberger Alphornbläsern" mit dem "Alphornruf"

Grosses Lob von OB Christian Ude für Dieter Reiter: "Er macht es prima, er ist eine bodenständige Figur und musikalisch ist er auch noch." Dieser hatte zuvor betont, wie wichtig die Tradition sei, es ginge nicht um "schneller, höher, weiter" sondern darum, "die Traditionen zu erhalten".

Auch an die notleidenden Münchner wurde gedacht. Reiter durfte von Toni Roiderer einen Scheck in Höhe von 62.690 Euro für gute Zecke entgegennehmen, gespendet von der Stiftung der Wiesnwirte. Die Wiesnwirte haben für auch dieses Jahr 30.000 für die Stiftung gespendet.

Feierlicher Abschluss des Konzertes war die von allen gemeinsam gesungene Bayernhymne "Gott mir Dir du Land der Bayern". Dazu stiegen Hunderte von Luftballons in den Himmel.


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Zahlen der Wiesn-Pressestelle zur Halbzeit:

Mit einem Plus von fünf Prozent beim Hendlverkauf und bis zu acht Prozent bei den anderen Schmankerln profitierte die Wiesn-Gastronomie auch von den Besuchern des ZLFs.
Der Straßenverkauf florierte, insbesondere gefragt waren die Klassiker wiecOchsen- und Fischsemmel. 60 Ochsen (2011: 58) und 26 Kälber (2011:c27) wurden verzehrt.

Kühle Temperaturen in den Abendstunden machten Appetit auf gebrannte Mandeln und heiße Würstl. Vom Raditeller bis zu Rahmschwammerl, von Breznknödeln bis zum Obatzdn – das Angebot an klassisch-bairischem Veggie-Food wurde gut nachgefragt.

Der Bierkonsum zur Wiesn-Halbzeit belief sich bis zum Wochenende aufv3,6 Millionen Maß (Kleine Wiesn 2008: 3,3 Millionen Maß).

Ein angenehmes Publikum und viele Kinder vergnügten sich im Schaustellerteil. Eine Fahrt in der Krinoline oder ein Besuch des Teufelsrades gehörten zu einem richtigen Wiesn-Bummel dazu.
Wiederentdeckt wurden die Wurfbude und die Nagelei. Im Trend sind auch Schießbuden, wo der Schütze die Rose für die Herzensdame schießen kann. Die Gäste suchten gezielt ihr Lieblingsfahrgeschäft aus. Die Schausteller sind mit dem Verlauf der ersten Wiesn-Hälfte sehr zufrieden.

Das aktuelle Wiesn-Plakatmotiv mit einem selig lächelnden Münchner Kindl kommt bei den Gästen sehr gut an. Während der offizielle Oktoberfest-Sammlerkrug gut im Rennen liegt, verzeichnet der T-Shirt-
Verkauf ein Minus. Grund dafür ist vermutlich der Trachtenboom. Weiter im Trend liegen hochwertige Trachtenhüte in diversen Farben, stylisch mit einer edlen Feder geschmückt.

Die Polizei spricht „von einem normalen Verlauf“ der Wiesn und lobt die gute Sicherheitspartnerschaft aller zuständigen Behörden und Beschicker.

Fundsachen
Das Wiesn-Fundbüro zählte bis Samstagabend 2.600 Fundsachen (2011: 2.200), darunter 760 Kleidungsstücke, 500 Ausweise, 325 Geldbeutel, 225 Handys, 200 Schlüssel, 180 Taschen/Rucksäcke/Beutel, 150 Brillen, 70 Schmucksachen, 55 Kameras, 47 Schirme, Beinkleider (eine Anzughose und zwei „fremdartige Trachtenhosen“), zwei Eheringe, zwei Notebooks, zwei KFZ-Kennzeichen, Musiknoten, ein Waldhorn (bereits abgeholt), ein Hörgerät, ein Bastelkoffer und eine Brille mit Swarowski-Kristallen.

Krug-Klau
Rund 63.000 Bierkrüge (2011 96.000) sammelte das aufmerksame Ordnerpersonal bisher ein.
Kreisverwaltungsreferat (KVR)

Die Wiesn-Pressestelle
Zur Wiesn-Halbzeit zählte die Wiesn-Pressestelle 2198 Journalistenkontakte (2011: 2087) aus dem In- und Ausland wie Australien,Brasilien, China, Finnland, Frankreich, Großbritannien, Israel, Japan, Korea,
Luxemburg, Niederlande, Norwegen, Österreich, Rumänien, Polen, Schweden, Schweiz, Spanien, Südkorea, Tschechien, Ukraine, Uruguay und den USA. Es wurden 126 Foto- und 265  Drehgenehmigungen (2011: 106/246) erteilt.

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