Fotos: ©Heinz Hoffmann
Münchner Brauertag 2012 - Schwören auf das Reinheitsgebot

Kaiserwetter in München, strahlende Sonne, der Himmel weissblau. Der ideale Tag für den nur alle zwei Jahre stattfindenden Münchner Brauertag am 23. Juni 2012. Auch hat das Münchner Reinheitsgebot  dieses Jahr 525jähriges Jubiläum, noch ein Grund zum Feiern, nicht nur für die Münchner, sondern für alle Bierfreunde.  

Ob Weizenbier oder helles Lagerbier, jedes Bier der sechs Münchner Brauereien Augustiner, Hacker-Pschorr, Hofbräu, Löwenbräu, Paulaner und Spaten hat seine Fans. Das Münchner Bier ist bekannt, beliebt und als Spezialität in der ganzen Welt begehrt. Für die Bayern zählt es sowieso zu den Grundnahrungsmitteln.

Durchgeführt vom "Verein Münchner Brauereien e.V." wird beim Münchner Brauertag die jahrhundertalte Tradition des Gewerbefesttages der Münchner Brauereien fortgesetzt. Hier lebt ein letzter Rest alter Stadttradition fort, die in den Gebräuchen der Handwerkszünfte und Innungen früherer Jahrhunderte ihren Ursprung hat. Zur Geschichte des Brauertages und der Zunft der Brauer hier klicken.......

Nach der Präsentation der Zunftaltertümer (Zunftstangen - Zunftlade - Ferula) auf dem Marienplatz, eröffnete ein festlicher Gottesdienst in St. Peter den Münchner Brauertag.
 Anschliessend zog der Festzug, bestehend aus Brauerei-Vorständen, Stadtpfarrer, Lehrlingen und Brauern, Schäfflern, Gebirgsschützen und Gästen, mit dem Münchner Kindl, Maria Newrzella hoch zu Pferd, zum Marienplatz und zurück zum Viktualienmarkt.

Hier fand auch dieses Mal wieder die Freisprechungszeremonie statt. Einundzwanzig  Brauburschen und ein Braumädel  wurden, wie erstmals 2004, mit einer Ferula vom Münchner OB, Christian Ude,  freigeschlagen. Zur Erinnerung an diesen Festtag gab es für jeden noch eine Silbermedaille und einen eigens angefertigten Bierkrug. Ude bedauerte, dass in den Jahrgängen 2011 und 2012 nur ein Mädel, Magdalena Öhlschläger von der Paulaner Brauerei, dabei war. Ude: „Bitte nehmen Sie die Gleichstellung der Frauen in Zukunft etwas ernster und bilden Sie mehr Frauen aus.“

Die Bosse der Münchner Brauereien und Christian Ude haben danach traditionell geschworen ihre Biere auch in Zukunft nach dem Münchner Reinheitsgebot vom 30.11.1487 zu brauen. Christian Ude: "Ich bin ja nur ein klitzekleiner Brauer, gehöre aber zur erlauchten Gesellschaft der Bierbarone in München.“

Der Preu-Aid:

„Es sol auch ein yeder Bierbräu, der yetzt ist und künftig wirdet, vor unserm Rentmeister in Obern Beirn an unser stat einen Aid swern, das er zu einem yeden Bier allain Gersten, Hopfen und Wasser nemen und brauchen, auch das nach Notdurft sieden, und nichts anders darein tun, noch durch ymand andern verfügen oder sunst gestatten wölle.“


Die anwesenden Touristen bekamen von Ude noch einen „München Lehrgang im Schnelldurchgang“.  Ude: „Es gibt nur 3 Daten, die man sich merken muss: 1158 Stadtgründung, 1487 Erlass des Münchner Reinheitsgebotes durch Herzog Albrecht und 1516 Erlass des Bayerischen Reinheitsgebotes.“ Ein bisserl Wahlkampf  war auch in seiner Rede, als Ude darauf hinwies, dass die Stadt München 30 Jahre früher dran war mit dem Erlass als das Land Bayern.

Beim anschliessenden Weisswurst-Essen im alten Rathaus wurden die besten Nachwuchsbrauer der Jahrgänge 2011 und 2012 geehrt. Wobei die Nachwuchsbrauer der Paulaner Brauerei vier der sechs begehrten Plätze für sich in Anspruch nehmen durften.

Einer war besonders stolz an diesem Tag, Paulaner Braumeister Andy Höflinger. Sein Sohn Christian war der Beste des Jahrganges 2011.

Natürlich haben alle Bier-Freunde und solche, die es werden wollen, sich auf dem Viktualienmarkt das beste Bier der Welt schmecken lassen, das Münchner Freibier. Die sechs Münchner Brauerein und der Verein haben 2.800 Liter Bier für die durstigen Kehlen ausgeschenkt.


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