Oans, zwoa, g’suffa  - XXL Hofbräuhaus in Chicago eröffnet

In München steht seit 1589 ein Hofbräuhaus. Erfolgreich exportiert Hofbräu München auch im Rahmen eines Franchisegeschäftes das Hofbräuhauskonzept und somit bayerische Lebensart. Der Bayerische Exportartikel "Hofbräuhaus" erfreut sich in einem der wichtigsten Exportmärkte der Brauerei, USA, grosser Beliebtheit. Bereits 1902 gab es  in New York ein Hofbräuhaus, das aber in den 1920er Jahren der Prohibition zum Opfer fiel. Im Jahr 2003 gelang der Brauerei mit der Gründung des Hofbräuhauses Newport bei Cincinnati der erneute Sprung über den grossen Teich. Danach folgten 2004 das Hofbräuhaus Las Vegas und 2009 das Hofbräuhaus Pittsburgh.

Nun ist ein neues Hofbräuhaus in Rosemont, einem Vorort von Chicago, hinzugekommen. Chicago ist die drittgrössste Stadt der USA und wird im Volksmund auch „Windy City“ genannt, da oft ein starker Wind, mal kalt aus nordwestlicher Richtung, mal auch vom Michigansee weht. In 12 Monaten Bauzeit und mit einer Investition von  über 10 Millionen Dollar, entstand ein XXL- Hofbräuhaus mit  2000 qm Fläche, 750 Plätzen im Innenbereich  und 400 im Biergarten. Der private Speisesaal "King Ludwig", in dem bis zu 180 Leute Platz finden, kann für Veranstaltungen gemietet werden.

Erbauer sind Joe und Mike Matuschka und Ted Wynn. Matuschka und sein Sohn Mike, besitzen in  Chicago bereits zwei Restaurants und mehrere Bars, in denen Hofbräubier ausgeschenkt wird. Joe Matuschka war mit 13 Jahren mit seinen Eltern nach USA ausgewandert. Er bekam 2011 den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland für seinen "außergewöhnlichen Einsatz für die Deutsch-Amerikanische Freundschaft und die Aufrechterhaltung deutscher Traditionen in den USA". Joe Matuschka: „Der Vater des Bürgermeisters von Rosemont, Bradley Stephens, wollte unbedingt ein deutsches Lokal haben. Rudi Seider, (Export-Direktor Hofbräu München), mit dem ich eng befreundet bin, hatte die Idee auch in Chicago ein Hofbräuhaus zu eröffnen.“.

Betreiber sind die Brüder Klaus und Stefan Gastager, Franz Krondorfer und Anton Sinzger, die seit 2004 mit grossem Erfolg das Hofbräuhaus Las Vegas führen.

Am 18.3.2013 war das „Grand Opening“ mit über 600 Gästen. Zur Eröffnung kamen aus München nicht nur Brauereidirektor Dr. Michael Moeller, sondern auch die Wirte des Hofbräuhauses am Platzl, Michael und Wolfgang Sperger,  sowie Wiesn-Wirt Lorenz Stiftl mit Sohn und Schwestern, natürlich in Dirndl und Trachtenjanker. Leider war der angekündigte Ehrengast, Finanzminister und damit oberster Chef der Brauerei, Markus Söder, nicht gekommen. Im Wahlkampf-Jahr hat er es doch vorgezogen anstatt in Chicago lieber in Franken ein Fass Bier anzuzapfen. Routiniert mit 2 Schlägen hat deshalb Michael Moeller das Fass angezapft. Zum Leidwesen der Fotografen ging leider  nicht ein Tropfen daneben. Unter den Ehrengästen natürlich auch Bradley Stephens, Bürgermeister von Rosemont. Bei bayerischen Schmankerln und süffigem „HB Lager“ wurde bis in die späten Abendstunden gefeiert, gesungen und getanzt, musilalisch begleitet von den „Reiflingern“ aus Oberösterreich.

Im Gegensatz zum Hofbräuhauses Las Vegas, welches eine exakte Kopie des Mutterhauses am Platzl ist, erinnert das Hofbräuhauses Chicago eher an eine alte bayerische Wirtschaft. Die dunkle  Holzvertäfelung an den Wänden und der Holzfussboden vermitteln eine heimelige Atmosphäre. Menschen aus allen Gesellschaftsschichten sitzen an einladend grossen Tischen, die nach Vorgaben aus München in Amerika gefertigt wurden. Die Stühle mit dem HB Emblem kommen jedoch aus Deutschland. Vor allem Besucher aus Nordamerika schätzen die "Gemutlichkeit“, zusammen mit anderen netten Menschen an einem Tisch zu sitzen, zumal sie dies von zu Hause nicht gewohnt sind.

Das Bier wird in der aus Bamberg stammenden, hauseigenen Micro-Brewery, nach original überlieferten, 400 Jahre alten, Rezepten gebraut. Natürlich streng nach dem Reinheitsgebot von 1516. Der Hopfen kommt aus der Hallertau, das Malz aus Bamberg. Ben Zollenkopf, Technischer Direktor International bei Hofbräu München, war zwei Monate in Chicago, um mit den  beiden amerikanischen Brauern den orginalen "Hofbräu-Taste" des Bieres sicherzustellen. Gebraut werden Premium Lager mit einem Alkoholgehalt von 5,1 %, Dunkel (5,5 %), Light (3,6 %) und Hefeweizen ( 5,1 %). Hinzu kommen saisonale Biere, wie Maibock oder Oktoberfest-Bier.

Die insgesamt 4 Sorten werden aus 4.000 bzw. 2.000 Liter Biertanks über eine vollautomatische Tankumschaltanlage verteilt.

Ungewohnt für den deutschen Biertrinker ist der fehlende Bierdeckel unterm Glas. Gastager: „Die Amerikaner werfen mit den Bierdeckeln in der Gegend rum, das ist einfach zu gefährlich“.

Die Wurst kommt von einem deutschen Metzger (Stiglmeier) in Chicago.  Gastager: "Wir haben sechs Monate verschiedene Rezepturen ausprobiert, bis wir den richtigen Geschmack, die richtige Grösse  und den richtigen Biss hinbekommen haben."

Küchenchef  Klaus Lotter ist Amerikaner deutscher Abstammung. Als Kind hat er durch seine Grossmutter die deutsche Küche kennen- und lieben gelernt. Das breite Angebot an bayerischen Schmankerln läßt keine Wünsche offen. Für den grossen Hunger gibt es zum Beispiel Schweinebraten, Schnitzel und Sauerbraten. Der Würstel-Liebhaber wählt die 'Hofbräu-Wurstplatte' mit Wiener und Rostbratwürstel, dazu Sauerkraut und Kartoffelpüree. Der ofenfrische Leberkäse oder der Obatzte mit einer reschen - aus Deutschland importierten - Brez'n schmecken wie im Münchner Mutterhaus am "Platzl".  Das Grillhendl wird allerdings mit Sosse serviert und die Nürnberger Bratwürstel sind nicht so klein wie das Original. „Für die Amerikaner sind kleine Würstchen typische „breakfast sausage links“, die man nur zum Frühstück isst und das Hendl muss mit Sosse sein“ so Stefan Gastager, der diese Erfahrung bereits in Las Vegas machen  musste.

Nicht nur in der hochmodernen Küche, auch im Restaurant findet man Effizienz und Innovation. Die Spirituosen kommen direkt aus einer eigens entwickelten „Spirit-Gun“ in der Schänke. Eine lückenlose Kontrolle aller verkauften Flaschen ist über ein in den Kühlschränken eingebautes Wiegeladensystem garantiert.

Für die Unterhaltung sorgen Musiker aus Deutschland und Österreich,  die monatlich wechseln. Mitsingen und Tanzen ist ausdrücklich erwünscht.  Bei zünftig bayerischer Musik versucht selbst der unmusikalischste Gast „Ein Prosit der Gemutlichkeit“ zu singen.

Jeden Tag, pünktlich um 20:00 Uhr, wird es aber für einen Moment sehr amerikanisch, die Kapelle spielt die amerikanische Nationalhymne "The Star-Spangled Banner". Für die Europäer eher ungewohnt, stehen doch alle Gäste gemeinsam auf, viele singen mit. Dies ist dann doch ein Unterschied zum Hofbräuhaus in München.

Das Motto des Hofbräuhauses Chicago - The taste of Bavaria in your own backyard!

 

Adresse: 5500 Park Pl, Rosemont, IL 60018
Telefon:
(847) 671-2739
www.hofbrauhauschicago.com
 
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